Wer bin ich eigentlich?

Mein Name ist Mehmet wie die meisten Türken. Ja, wie Sie sich wahrscheinlich gedacht haben, bin ich ein Deutschtürke. Ich bin in Deutschland geboren und bis zum zehnten Lebensjahr in Deutschland aufgewachsen. Das stimmt wiederum nicht ganz, denn ab dem siebten Lebensjahr habe ich die eine Hälfte des Jahres in Deutschland und die andere in der Türkei verbracht. Dabei bin ich in Deutschland nur für einen Semester zur Grundschule gegangen. Da ich auf der Schule nicht besonders geglänzt habe und aller Wahrscheinlichkeit nach auf der Sonderschule gelandet wäre, trafen meine Eltern die Entscheidung, mich in die Türkei zu schicken, damit ich dort die Grundschule weiter besuchen konnte. 

Es war also ein sehr holpriger Start. Danach ging es allerdings auch nicht besser. Nach zwei Jahren in einem Dorf bei Antalya, ging es in die Stadt. Dieser Wohnortwechsel zog gleichzeitig einen Schulwechsel nach sich, was Dinge einfach nur noch verschlimmerte und es Jahre dauern würde, bis ich Selbstvertrauen entwickeln konnte.

Nun machen wir einen weiten Sprung in der Zeit. Schließlich möchte ich Sie nicht mit weiteren unnötigen Einzelheiten langweilen. Mit durchschnittlichen Noten schloss ich die Grundschule und das Gymnasium ab. Anfangs mehr aus Zwang entschied ich mich, Germanistik zu studieren. Nach einem Vorbereitungsjahr und vier Jahren Germanistikstudium an der Universität von Hacettepe Ankara erhielt ich mein Diplom als Germanist. 

Die große Frage, die einem nach Abschluss eines Germanistikstudiums durch den Kopf geht, lautet: Was mache ich nun beruflich als Germanist. Da stehen einem nicht viele Möglichkeiten zur Wahl. Entweder strebt man eine akademische Laufbahn an oder es führt kein anderer Weg am Tourismus im sonnigen Süden vorbei, zumindest vorerst.  

Da meine Eltern und die ganze Verwandtschaft in Antalya wohnten, war es einfach, in den Tourismus einzusteigen. Unterdessen hatte ich bereits während der Semesterferien meine ersten Erfahrungen im Tourismus als Schmuckverkäufer, Reiseleiter und Animateur gesammelt. 

Durch Zufall ging es jedoch direkt nach dem Studienabschluss nach Belgien. Dort an der Universität von Leuven begann ich mein Studium für germanische Sprachen, das ich jedoch nach nur einem Semester abbrach. Das Belgienabenteur dauerte nur 2 Jahre, bis es mich wieder in die Heimat, in den sonnigen Süden, zog.

Im Laufe der Jahre danach arbeitete ich hauptsächlich als Animateur und wagte sogar ein Abenteuer in der schönen Stadt Prag, wo ich anderthalb Jahre arbeitete und lebte. Schließlich nach der Heirat entschied ich mich, meine über 10 Jahre andauernde Karriere als Animateur zu beenden. Danach versuchte ich mich zuerst ein Jahr lang als Flugbegleiter. Schließlich wagte ich den mutigen Schritt, als Übersetzer, Dolmetscher und Verfasser selbstständig zu werden, an welchem Entschluss ich seit über 5 Jahren bis heute auch festhalte. 

Vor über zwei Jahren meinte es das Schicksal nicht gut mit mir: Bei mir wurde Krebs, Magen- und Speiseröhrenkrebs, diagnostiziert. Nach einer erfolgreichen Operation und einem halben Jahr Krebsbehandlung, gelte ich nun geheilt. Bereits kann ich wieder arbeiten, nachdem ich mehr als ein Jahr lang arbeitsunfähig war.  Noch wichtiger ist es, dass ich diesem Schicksalsschlag etwas ganz wichtiges abgewinne konnte. Seit der Krebserkrankung schätze ich nämlich jeden Tag, den ich an der Seite meiner Familie und Freunde verbringe, mehr als je zuvor.

Wie bin ich auf die Idee gekommen, eine Seite wie diese ins Leben zu rufen?

Eins vorweg: Klar habe ich meine eigene Meinung zu der aktuellen politischen Lage in der Türkei, aber diese behalte ich auf dieser Seite für mich. Hier geht es mir allein und einzig um die Sehenswürdigkeiten und die Kultur des Landes, die ich Ihnen aus der Sicht eines Türken vermitteln will. Aus diesem Grund bin ich fest der Überzeugung, dass politische und weltanschauliche Bemerkungen den Leser nur davon ablenken würden und hier nichts zu suchen haben.  

Ok, die Idee eines Türkei Reiseblogs schwebte mir eigentlich lange Zeit vor. Zum einen war es der Zeitmangel und zum anderen das Vertrauen in das eigene Können, die mich lange Zeit an der Realisierung dieses Vorhabens hinderten. Mit der Zeit jedoch reifte die ganze Idee vollkommen aus, so dass es überaus schade gewesen wäre, das Projekt nicht in die Tat umzusetzen.  

Wenn ich Ihnen durch diese Webseite als Türkei Ratgeber helfen oder Ihre Meinung über die Türkei positiv beeinflussen kann, werde ich mich sehr freuen. Zum Schluss wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.