SEEN UND FLÜSSE DER TÜRKEI

Die Türkei ist von drei Seiten mit Wasser umgeben und der Bosporus am Marmara, das ein Binnenmeer ist, bildet die Grenze zwischen Europa und Asien. Da der europäische Teil lediglich 3% der Gesamtfläche der Türkei ausmacht, liegen fast alle bedeutenden Seen und Flüsse auf dem asiatischen Teil.

Die Türkei weist eine nicht geringe Anzahl von Seen und Flüssen auf, die in Größe und Länge recht unterschiedlich sind. Was die Seen angeht, sind sie von der Austrocknung stark gefährdet, was in den letzten Jahren der besonders in Sommermonaten vorherrschenden Dürre zuzuschreiben ist. 

Die Mehrheit der wichtigsten Flüsse fließen in das Schwarze Meer, zu welchen unter anderen Kızılırmak, Yeşilırmak, Sakarya, Filyos sowie Bartı Çayı gehören. Während andere wichtige Flüsse wie Göksu, Aksu, Seyhan und Dalaman Çayı ins Mittelmeer münden, sind es Gediz, Bakırçay, Großer und Kleiner Menderes, die in die Ägäis fliessen.  Das Marmara Meer hingegen wird hauptsächlich durch die Flüsse Susurluk und Gönen gespeist. Des Weiteren entspringen Euphrat und Tigris sowie andere Flüsse wie Çoruk, Arapaçay und Aras in der Türkei und münden im Ausland. 

Der Fluss Tigris im Zweistromland im Südosten der Türkei

Der Vansee ist der größte See in der Türkei, wegen seiner Größe von den Einheimischen auch das Van-Meer genannt, und wird von Tuz Gölü, den Seen Beyşehir und Eğirdir gefolgt. Der ‘türkische Malediven’ genannte Salda See in der Stadt Burdur kann es zwar hinsichtlich der Größe mit den oben erwähnten nicht aufnehmen, aber der weiße Strand und das türkisblaue Wasser üben eine große Anziehungskraft auf Besucher aus dem In- und Ausland aus.  Eine andere Schönheit besitzt der Abant-See im Norden, der 34 km von der Stadt Bolu inmitten eines von Kiefern und Fichten bedeckten Naturparks liegt. Auch ein anderer in der Nähe gelegener Nationalpark Sieben Seen, der im Türkischen mit Yedigöller bezeichnet wird, ist mit seinen sieben Seen in einer hügeligen Landschaft ein anderer Touristenmagnet. 

Schlussendlich gibt es auch Stauseen, unter welchen der Atatürk-Stausee der größte ist und die ganze Region des Südostens mit Wasser versorgt. 

Der Staudamm Atatürk, der ein Teil des großen GAP Projekts ist

Van Gölü

Der Vansee ist wie bereits erwähnt mit einer Gesamtfläche von 3740 km², welches der siebenfachen Größe des Bodensees entspricht, der größte See des Landes. Flüsse wie Bäche aus den umliegenden über 4000 m hohen Bergen versorgen den See mit Wasser. Das Wasser ist alkalisch und enthält reiche Mengen an Soda und anderen Salzen, die bei der Herstellung von Waschmitteln eingesetzt werden. Angesichts der Zusammensetzung des Wassers lebt im See eine einzige Fischart, die lediglich in Flussmündungen im Brackwasser existieren kann. Vor Kurzem wurde eine neue Fischart entdeckt, die jedoch bis dato keine wissenschaftliche Bezeichnung erhalten hat. 

Eine interessante Sehenswürdigkeit stellt die Insel Akdamar dar, welcher wir unter ‘die Inseln der Türkei’ eine eigene Rubrik gewidmet haben. Auf der Insel liegt die im 10. Jahrhundert erbaute Kirche zum Heiligen Kreuz, die als einziges Bauwerk in der Einöde ein außergewöhnliches Bild abgibt.  

Tuz Gölü

Der nahe der Stadt Konya im Hochland gelegene Tuz Gölü, der ins Deutsche übersetzt Salzsee heißt, ist nach dem Vansee der zweitgrößte See der Türkei und zählt mit über 30% Salzanteil zu den salzhaltigsten Seen der Erde. Der See alleine deckt 70% des Salzbedarfs des Landes.

Interessant sind vor allem für Tierforscher die Rosaflamingos, die hier nisten, und die Armeniermöven. Außer dass die Oberfläche abhängig vom Einfallswinkel des Lichtes verschiedene Farben annimmt und folglich schön anzusehen ist , bietet der See touristisch betrachtet nicht viel.

Salda Gölü

Der Salda See, der im Volksmund gerne die ‘Malediven der Türkei’ genannt wird, liegt in der Provinz Burdur. Die Bezeichnung ist in dem weißen Strand und türkisfarbenen klaren Wasser begründet. 

Der See im Naturschutzgebiet entwickelte sich innerhalb von wenigen Jahren nicht nur zu einem Tourismusgebiet für den Sommer, sondern auch zu einem bedeutenden Skizentrum.  Die Region Burdur ist für seine unzählige klein bis große Seen bekannt, aber unter diesen vielen zeichnet sich der Salda See durch seine eigenen Merkmale aus. Der See zählt zu den tiefsten, klarsten und gesündesten zum Schwimmen, was mit einem Preis bescheinigt wurde, den bisher nur vier andere Seen in der Türkei erhalten haben. 

Falls Sie einen Besuch planen, gibt es verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten auf Campingplätzen.  Außer Schwimmen und Tauchen bieten sich für Besucher zusätzlich Aktivitaten wie Vogelbeobachtung und Fotografie an.

Abant Gölü

In der Schwarzmeerregion im Norden bei der Stadt Bolu liegt der Abant See. Das ganze Seegebiet steht unter Naturschutz und ist besonders bei Tagesausflüglern als Ruheplatz sehr beliebt. Falls Sie jedoch ein paar Tage an dem Ort verbringen möchten, gibt es in der Umgebung eine große Auswahl an Hotels. 

Eine Besonderheit des Abant Sees ist eine allein und einzig hier vorkommende Forellenart, die von Fischern hoch geschätzt wird.  Gepaart mit dem kristallklaren Wasser und der unberührten Waldlandschaft gehört der See zu den beliebtesten Erholungsorten der Türkei. 

Yedigöller

Die Sieben Seen, so wie sie aus dem Türkischen übersetzt heißen, sind Teil eines Nationalparkes, der ebenfalls bei Bolu in der Schwarzmeerregion liegt. In der hügeligen Waldlandschaft sind vier große (Büyükgöl, Nazlıgöl, Seringöl, Deringöl) und vergleichsweise drei kleine Seen (Sazlıgöl, Kurugöl, Inegöl) beheimatet.  Die sich in den Gewässern der Seen befindenden verschiedenen Forellen- und Karpfenarten sind besonders für viele Fischer und Angler von großem Interesse.