ZENTRALANATOLIEN

Über die Hauptstadt der Türkei Ankara hinaus hat Zentralanatolien so noch einige Asse im Ärmel: die Tuffsteinlandschaft von Kappadokien, Ausgrabungsstätte wie Çatalhöyük und Hattusa, die Stadt Konya mit dem Mausoleum und dem Museum zu Ehren des berühmten Mystikers Mevlana Celaleddin Rumi, der Salzsee Tuz Gölü sowie zahlreiche andere Orte mit Seen und Hochebenen sind nennenswerte Sehenswürdigkeiten, für welche sich ein Besuch lohnt, sollten Sie sich in der Region befinden. 

Von Flusstälern durchsetzte Stepplandschaften sind kennzeichnend für Zentralanatolien (Bild von ekrem osmanoglu auf Unsplash)

Ankara mit dem Sitz des türkischen Parlaments und dem Mausoleum des Staatsgründers der modernen türkischen Republik Mustafa Kemal Atatürk ist die Landeshauptstadt. Das Mausoleum von Atatürk, im Türkischen ‚Anıtkabir‘ genannt, ist ein aus mehreren Abschnitten bestehender Komplex, welcher auf einem weitläufigen Hügel thront. Das Museum gibt wertvolle Einblicke in das Leben und das Wirken des türkischen Staatsgründers. Des Weiteren sind das erste alte türkische Parlament, das Museum für Anatolische Zivilisationen sowie etliche andere Museen für Touristen in der Stadt von Interesse.

Das Mausoleum von Atatürk, Anıtkabir, ist eines der Wahrzeichen der Hauptstadt (Bild von alper şimşek auf Pixabay)

Konya ist vor allem bekannt durch den Mystiker Mevlana Celaleddin Rumi, der im 13. Jahrhundert in der Stadt lebte und seine philosophischen Lehren und Gedanken verbreitete. Diese beruhen hauptsächlich auf Liebe, aus der der Meinung des Mystikers nach das Universum besteht. Demzufolge lernt der Mensch durch die Liebe zu Gott die Natur, seine Mitmenschen und andere Lebewesen zu lieben. Gedanken, die seiner Zeit weit voraus waren und bis heute großen Anklang finden. Das Mausoleum und Museum des Mystikers gehören zu den wichtigsten Attraktionen der Stadt, die jährlich eine Besucherzahl im Millionenbereich verzeichnen. Zu Ehren von ihm wird jedes Jahr eine Festivalwoche mit Aufführungen des Sema, einer Art Wirbeltanz, veranstaltet. Darüber hinaus sind die über die Stadt verteilten Moscheen sowie das Basarviertel sehenswert.

Moscheen sind aus dem Stadtbild von Konya nicht wegzudenken (Bild von 萧 王 auf Pixabay)

Zentralanatolien war seinerzeit ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und heute sind die Überreste vieler längst vergangenen Zivilisationen überall in der Region anzutreffen. Die Ausgrabungsstätte Çatalhöyük aus der Steinzeit, der Tempel der Hititen bei Akşehir und der Wohnort des bekannten Humoristen Nasreddin sind nur einige von etlichen historisch bedeutsamen Orten. Was natürliche Attraktionen betrifft, zählen die Seen Tuz Gölü, Eğridir sowie Beyşehir und der Vulkankrater bei Karapınar zu den wichtigsten unter ihnen.

Çatalhöyük gilt als eine der ersten Städte der Menschheit (Bild von Hulki Okan Tabak auf Unsplash)

Geographisch in der Mitte der Region befindet sich die Stadt Kayseri mit einer wechselvollen Vergangenheit. Die alte Zitadelle, eine Medizinschule aus der Zeit der Seldschuken, das Basar ebenso wie das Mausoleum sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die die Stadt zu bieten hat. Außerdem ist der Berg Erciyes, der gleich hinter der Stadt mächtig aufragt, ein sehr beliebter Wintersportort mit hochmodernen Anlagen, der Wintersportbegeisterte aus dem ganzen Land anlockt.

Der Berg Erciyes hinter der Stadt gibt ein mächtiges Bild ab

Zweifelsohne ist die Tuffsteinlandschaft von Kappadokien ein fester Bestandteil vieler Rundreisen durch die Türkei. Die ‚Feenkaminen‘ genannten ausgehöhlten Gesteinsformationen sind das Ergebnis von Vulkanausbrüchen vor Millionen von Jahren, die im Laufe der Zeit erhärteten und heute in vielfältigen Formen und Farben zu bestaunen sind. Der Ort Göreme, in dem Kappadokien liegt, ist gleichzeitig ein Nationalpark und vor allem durch seine Höhlenkirchen berühmt. In Göreme, Avanos und Ürgüp kann man außerdem in zu Pensionen umfunktionierten Höhlen übernachten und die umliegende Umgebung nach Herzenslust erkunden.

Nördlich von Kappadokien können Sie zudem die Überreste der Stadt Hattusa aus der Zeit der Hititen und die heutige Stadt Amasya besuchen, die besonders durch ihre alten Häuser bekannt ist. Schlussendlich lohnt sich der Besuch der alten Gök Medrese in der Stadt Sivas, die nach wie vor touristisches Schlusslicht in der Region bleibt.

Heißluftballons bieten einen herrllichen Blick über ganz Kappadokien (Bild von Alfred Lichtenauer auf Pixabay)