PAMUKKALE

Ohne Zweifel zählt Pamukkale zu einer der schönsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Türkei. Diese Naturschönheit taucht auf jeder Liste der sehenswertesten Orte der Welt auf und zieht jedes Jahr über zwei Millionen Touristen an. Falls Sie jedoch bisher keine Gelegenheit hatten, diesen besonderen Ort zu besuchen, möchte ich Ihnen eine ausgedehnte Besichtigung sehr gerne ans Herz legen. Es mag abgedroschen klingen, aber Sie wissen nicht, was Sie sich tatsächlich entgehen lassen! Alle Urlauber, die schon einen Besuch hinter sich haben, würden folgendem Satz zustimmen: Pamukkale sollten Sie gesehen haben, vor allem wenn Sie sich im Urlaub in der Türkei befinden. 

Pamukkale liegt im Westen der Türkei entlang der ägäischen Küste, die durch ihre fabelhaften Strände, naturbelassenen Buchten und antiken Städte aus der griechischen und römischen Zeit bekannt ist. Besonders zwei Besonderheiten sind hier hervorzuheben: die weltweit einzigartigen Kalksteinterrassen und die antike Stadt Hierapolis.

Die schneeweißen Kalksteinterrassen ziehen Besucher in ihren Bann (Bild von wei zhu auf Pixabay)

Die Kalksteinterrassen, das Alleinstellungsmerkmal von Pamukkale

Pamukkale heißt übersetzt Baumwollburg und macht seinem Namen alle Ehre. Tatsächlich ist dieser Name nicht einfach aus der Luft gegriffen. Die Entstehung der Terrassen geht auf die Verdunstung des heißen, kalkhaltigen Thermalwassers aus den umliegenden Quellen zurück. Das Thermalwasser enthält außerdem Kohlensäure und ist reich an Kalzium. Es sind die Ablagerungen von diesen Mineralien, die Pamukkale sein beispielloses Aussehen verleihen. 

Bereits vor knapp 2000 Jahren haben die Römer die heilende Wirkung, die dem Wasser nachgesagt wird, für sich entdeckt. In den folgenden Jahrhunderten erlebte Pamukkale seine Blütezeit als bekannter Kurort, zu dem das römische Volk in Scharen strömte. Viele schworen dabei auf die heilende Wirkung des Wassers auf Gelenk- und Kreislaufbeschwerden und hofften, sich durch das Baden von ihren Gebrechen zu befreien.

Pamukkale wurde übrigens bereits im Jahre 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Die aufgetürmten schneeweißen Terrassen jedoch waren nicht immer so wie sie heute sind. Durch Massentourismus und Vermarktung ohne Rücksicht auf die Natur war die wunderschöne Schneelandschaft aus Kalkstein zu einem unschönen Grau verkommen. Vor 20 Jahren kam endlich die Kehrtwende und zur Rettung dieser Naturschönheit wurden strenge Maßnahmen eingeführt; viele Hotels wurden abgerissen und das Baden in den Becken ist seitdem verboten. Außerdem sind die Terrassen heute nur noch barfuß begehbar. Nach der Atempause konnte sich die Natur schnell erholen, und heute sind die Terrassen an Schönheit und Eleganz wieder kaum zu übertreffen.

Übrigens keine Sorge, badehungrige Touristen haben die Möglichkeit, in speziell angelegten Becken das Badevergnügen in aller Ruhe inklusive eines herrlichen Ausblicks zu genießen. Daher dürfen Badehose und Bikini im Koffer nicht fehlen, wenn Sie eine Reise nach Pamukkale planen. 

Fabelhafte weiße Landschaft soweit das Auge reicht (Bild von LoggaWiggler auf Pixabay)

Geheimtipp: Sonnenuntergang

Tagsüber wimmelt es in Pamukkale nur so von Touristen und der Zustrom von Menschenmassen auf die Terrassen kommt kaum zur Ruhe. Abends jedoch bietet sich einem ein ganz anderes Bild an. Auf einmal tritt eine friedvolle Stille ein, und weit und breit sind kaum Menschen zu sehen. Der Sonnenuntergang taucht die weißen Kalksinterterrassen plötzlich in ganz andere Farben ein, die schlicht und ergreifend faszinieren. Besonders für Liebespaare ergeben sich hier unbegrenzte Möglichkeiten, beispielsweise zusammen mit Ihrer Angebeteten sorgen Sie für unvergessliche romantische Momente, wenn Sie sich vor der untergehenden Sonne fest umarmen und je nach Möglichkeit vielleicht mit Sekt auf die Liebe anstoßen. 

Der Sonnenuntergang setzt dem Ganzen die Krone auf (Bild von LoggaWiggler auf Pixabay)

Die antike Stadt Hierapolis

Nur 6 km oberhalb von Pamukkale gelegen ist die antike Stadt Hierapolis aus der griechischen Zeit. Die unmittelbare Nähe und die bis heute gut erhaltenen antiken Bauten, vor allem das Amphitheater, machen den 10 minütigen Trip nach Hierapolis zum Pflichtprogramm.  

Die Stadt wurde 190 v.Chr gegründet und gehörte später zur römischen Provinz Asia. Neben dem bereits erwähnten Amphitheater sind die in der Antike Nekropolen genannten Gräber, der Tempel des Apollon sowie das Stadttor absolut sehenswert.     

Das riesige Amphitheater, die üppig eingesetzten Marmorsteine und der direkt unterhalb gelegene Kurort deuten auf eine bedeutende Stadt hin, worüber sich auch die meisten Historiker einig sind. Darüber hinaus nutzten viele Handwerker das Wasser der Terrassen zum Färben von Wolle und so blühte der Textilhandel durch die Errichtung von Webereien. Handel und Tourismus bescherten der Stadt großen Reichtum.

Eines der besterhaltensten Amphitheater befindet sich in Hierapolis (Bild von Lisy_ auf Pixabay)

Noch ein paar abschließende Worte zu Pamukkale und Hierapolis……

Viele Touristen, die ihren Urlaub an Urlaubsorten wie Antalya, Bodrum oder Fethiye verbringen, lassen sich diese Schönheit nicht entgehen und machen einen Tagesausflug nach Pamukkale. Auch bei Kulturreisen quer durch die Türkei gehört der Ort zusammen mit Hierapolis fest ins Programm. Für Rucksacktouristen, die ebenfalls einen kurzen Abstecher auf eigene Faust planen, gibt es viele Anreisemöglichkeiten. Eine weitere berühmte antike Stadt, Ephesus, liegt verführerisch nah bei Pamukkale und ein Besuch ist auf jeden Fall lohnenswert.   

Das Haupttor der antiken Stadt Hierapolis (Bild von Vilve Roosioks auf Pixabay)