DIE TÜRKEI AUF DEN ERSTEN BLICK
Die Türkei gilt sowohl geologisch als auch geopolitisch als Schnittstelle zwischen Europa und dem asiatischen sowie dem nahöstlichen Raum der Erde. Da wir auf dieser Seite keine politischen Ansichten äußern und uns stattdessen ausschließlich auf das Land mit seinen natürlichen und historischen Sehenswürdigkeiten konzentrieren und gegebenenfalls kulturell bedeutende und interessante Aspekte aufgreifen, fassen wir hierbei nichts außer wichtiger Fakten zur Türkei im Überblick zusammen.
Eine demokratische Republik mit zahlreichen ethnischen Einheiten und Kulturen, die friedlich zusammenleben
Laut dem statistischen Amt beträgt die Einwohnerzahl der Türkei, Stand 2019, knapp 83 Millionen, wobei der Anteil der jungen Bevölkerung nach wie vor sehr hoch ist. Die offizielle Sprache der Türkei ist Türkisch, das von über 80% der Bevölkerung als Muttersprache und von 15% als Zweitsprache gesprochen wird. Islam ist die offizielle Staatsreligion und nach offiziellen Angaben sind 99% der Bevölkerung Muslime. Diese Zahl ist jedoch mit großer Vorsicht zu genießen, denn in der Türkei gilt jeder, sofern nicht anders bestätigt, offiziell als Muslime.
Die Türkei ist eine parlamentarische Demokratie mit Gewaltenteilung. Laizismus, die Trennung von Staat und Religion, ist fest in der Verfassung verankert. Die moderne Regierungsform nach europäischem Vorbild ist allein und einzig das Werk eines Staatsmannes namens Mustafa Kemal Atatürk. Er war es, der die demokratische türkische Republik im Jahre 1923 ausrief, das Kalifat abschaffte und die modernen gesellschaftlichen und staatlichen Reformen einleitete.
Doppelt so groß wie Deutschland
Das Land erstreckt sich über zwei Kontinente. Während der asiatische Teil, der sich Anatolien nennt, 97% der Landesfläche einnimmt, ist die europäische Thrakien-Region mit 3% vergleichsweise winzig. Letzteres ist jedoch sehr bedeutend, denn der westliche Teil von Istanbul befindet sich auf dem europäischen Teil.
Mit insgesamt 8333 km Küstenlänge grenzt das Land im Süden ans Mittelmeer, im Westen an die Ägäis und im Norden an das Schwarze Meer. Das Marmarameer im Südwesten fließt durch die Dardanellen in die Ägäis und im Nordosten in das Schwarze Meer.
Die Landesgrenzen der Türkei hingegen betragen 2949 km. Griechenland, Bulgarien, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, der Iran, der Irak sowie Syrien gehören zu den Ländern, zu welchen die Türkei eine Landgrenze hat. Die geteilte Insel Zypern liegt in 70km Entfernung von der Südküste.
Eingeteilt in mehrere Regionen mit unterschiedlichem Klima, Flora und Fauna
Die Türkei ist geopraisch in sieben Regionen eingeteilt: Marmara Region, Ägäis Region, Mittelmeer Region, Zentralanatolien, Ost- und Südostanatolien. Im Hinblick auf das Wetter und die Vegetation weisen diese zum Teil stark voneinander abweichende Züge auf. Istanbul, die Hauptstadt Ankara, İzmir, Antalya, Bursa und Adana sind bedeutende Millionen Metropolen
Die Marmara Region besteht größtenteils aus einer hügeligen Landschaft und ist reichlich von Wäldern bedeckt. Das Klima ist durch warme Sommer und feuchtkalte Winter gekennzeichnet. Istanbul ist gefolgt von Bursa und Edirne die größte und wichtigste Stadt der Region, was ebenfalls für das ganze Land gilt.
Die Landschaft der benachbarten Schwarzmeerregion bestimmt eine durchaus bergige Landschaft, die über viele Strecken mit großen Wäldern versehenen ist. Das Klima ist über das ganze Jahr mild und feucht, mit durchschnittlichen Temperaturen von 20 bis 25 Grad im Sommer. Die Region ist bestens bekannt durch ihre Haselnuss- und Teeplantagen, die den ganzen Bedarf des Landes alleine decken.
Die Ägäisregion mit ihren berühmten Ferienorten wie Bodrum, Marmaris und Kuşadası ist touristisch von großer Bedeutung. Viele antike Stätten wie Ephesus sowie Hierapolis tragen nicht zuletzt dazu bei. Die Küstenlandschaft ist stark hügelig. Das Klima unterscheidet sich innerhalb der Region ein wenig. Während in den Küstengebieten über das ganze Jahr ein mildes Klima herrscht, fallen die Temperaturen im Winter weiter landeinwärts deutlich.
Die Mittelmeerregion weist in vielerlei Hinsicht Ähnlichkeiten zu der Ägäisregion auf. Antalya gehört zu den bedeutendsten Ferienorten der Türkei und wird jedes Jahr von Millionen von Deutschen besucht. Im Norden der Region bildet das Taurusgebirge eine Grenze zum Landesinneren, wodurch in Städten wie Burdur und Isparta vor allem im Winter kalte Temperaturen herrschen.
Typisch für Zentralanatolien sind weitläufige Steppenlandschaften, die größtenteils durch Menschenhand entstanden sind, Entwaldung und Tierverbiss, und teils wüstenhafte Eigenschaften aufweisen. Das Klima der Region ist durch warme und trockene Sommer und kalte Winter gekennzeichnet, wobei Mindestwerte wie -20 keine Seltenheit sind. In Zentralanatolien liegt die Hauptstadt Ankara und die touristisch wichtige Kappadokien.
Ostanatolien ist die größte Region der Türkei und von hohen Bergen durchzogen. Der höchste Berg und der größte Binnensee des Landes , Ararat und Vansee, befinden sich in diesem bergigen Gebiet. Was das Klima betrifft, sind Sommer relativ kühl und Winter mit Temperaturen bis zu -30 sehr kalt und schneereich. Erzurum, Malatya, Van und Erzincan gehören zu den größten Städten.
Bezeichnend für Südostanatolien ist, dass sie die älteste Kulturregion des Landes ist. Die neulich entdeckte Kulturstätte Göbekli Tepe ist auf 10.000 v. Chr datiert und somit gilt als die älteste bekannte Kultanlage. Landschaftlich ist die Region durch Berge und Plateaus geprägt. Südostanatolien verdankt seinen geschichtsträchtigen Namen als Zweistromland den beiden Flüssen Euphrat und Tigris, die in der Region entspringen und im Ausland münden. Hinsichtlich des Klimas gibt es Ähnlichkeiten zu Zentral- und Ostanatolien mit dem Unterschied, dass im Sommer Temperaturen auf über 40 Grad ansteigen und die Region entsprechend wesentlich trockener ist.
Tourismus ist nach wie vor einer der wichtigen Wirtschaftszweige
Der Tourismus ist als eine der Haupteinnahmequellen von großer Bedeutung. Die Türkei zählt zu den 10 meistbesuchten Ländern weltweit. Mit über 5 Millionen Besuchern, dicht gefolgt von Russen, bilden deutsche Touristen die Spitze der Statistiken. Die rückgängige Zahlen durch Terrorgefahr und Syrien Konflikt in den letzten Jahren steigen seither stetig an und in 2018 und 2019 konnten neue Rekorde vermeldet werden.
